Volksbank Nordharz eG stellt Jahresergebnis für 2022 vor

Bilanzsumme, Kredite und Einlagen konnten gesteigert werden

von links: Markus Creydt (Vorstand), Dirk Walter (Aufsichtsrat) und Peter Buikis (Vorstand). (Foto: Volksbank Nordharz eG)

Goslar, 14. Juni 2023

Das Jahr 2023 ist für die Volksbank Nordharz in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes. Zum einen feiert sie ihr 125-jähriges Jubiläum und zum anderen konnte nach drei Jahren Pandemie erstmals wieder eine Vertreterversammlung in Präsenz im Hotel der Achtermann stattfinden.  Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter und geladene Gäste nahmen die Einladung am 13. Juni an und freuten sich sichtlich über die Möglichkeit des persönlichen Austausches im Nachgang der Versammlung.

Mit großer Mehrheit stimmten die Vertreterinnen und Vertreter positiv über die Tagesordnungspunkte ab und erteilten dem Vorstand sowie Aufsichtsrat für das Jahr 2022 die Entlastung.

Ein zentraler Punkt bei den Abstimmungen war die Entscheidung über die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 4,20 %, die die Mitglieder direkt am Geschäftserfolg der Bank beteiligt. Das Volumen umfasst rund 190 TEUR.

Die Aufsichtsratsmitglieder Dennis Rümenapp und Marc Sander wurden von den Vertreterinnen und Vertretern, nach turnusmäßigem Ablauf der Wahlzeit, wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Beide Mitglieder des Aufsichtsrates nahmen die Wahl an.


Geschäftsentwicklung

Das Geschäftsjahr 2022 war für die Bank ein Jahr der Herausforderungen. Neben der nach wie vor anhaltenden Coronapandemie hat vor allem die durch den Ukrainekrieg entstandene Energiekrise das Jahr geprägt. Stockende Lieferketten, Materialpreisexplosionen und eine hohe Inflation haben zudem zur Dynamik beigetragen und Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen sowie auch Verbraucher vor große Herausforderungen gestellt.

Das Strategie- und Geschäftsmodell der Volksbank Nordharz eG hat sich auch unter diesen Rahmenbedingungen bewährt. Das operative Jahresergebnis ist auf einem hohen Niveau stabil geblieben. Die Kunden schenkten der Bank weiterhin ihr Vertrauen. Das zeigt auch die Volumenausweitung im Kredit- und Einlagengeschäft. Die Einlagen stiegen im Berichtsjahr um 2,9 Prozent, die Kredite um 6,8 Prozent. Das Bilanzsummenwachstum wird mit einem Prozent zum Jahresende verbucht.
„Besonders hervorzuheben ist, dass wir auch vor dem Hintergrund steigender Inflationsraten und einer drohenden Rezession ein zuverlässiger Finanzierungspartner unserer Wirtschaft vor Ort sind“, unterstreicht Vorstandsmitglied Markus Creydt. „Gleichzeitig hat die Zinswende dazu geführt, dass wir wieder erste Anlageprodukte mit positiver Verzinsung anbieten konnten“. Davon profitieren die Mitglieder, Kundinnen und Kunden unserer Bank unmittelbar.

Allerdings wurde das Betriebsergebnis durch kurzfristige gegenläufige Effekte belastet. Bewertungskorrekturen auf Wertpapiere haben zu Sondereffekten im Betriebsergebnis geführt. Durch die abrupte Zinswende mussten die Eigenanlagen in festverzinsliche Wertpapiere neu bewertet werden, sie wurden also zum aktuellen Marktwert bilanziert. Dadurch ist es zu Wertberichtigungen gekommen. Dieser Effekt betraf nahezu alle Kreditinstitute gleichermaßen. Langfristig wird die Bank aber von den steigenden Zinsen profitieren, weil wieder auskömmlichere Zinsmargen möglich werden.

„Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass wir in den vergangenen Jahren unsere guten Ergebnisse konsequent auch dazu genutzt haben, um unser Eigenkapital weiter zu stärken“, betont Vorstand Peter Buikis. „Damit verfügen wir über die richtigen Voraussetzungen, um im Kredit- und Einlagengeschäft weiter zu wachsen und so unseren genossenschaftlichen Förderauftrag hier in der Region zuverlässig zu erfüllen – auch vor dem Hintergrund der eingetrübten Konjunkturaussichten. Das versetzt uns gleichzeitig in eine gute Position, um in Zukunft vom positiven Zinstrend zu profitieren.“

 

Bilanzzahlen für das Jahr 2022 im Überblick

Bilanzsumme
Das Wachstum war im Berichtsjahr weniger dynamisch, der Wachstumskurs konnte jedoch fortgesetzt werden. Die Bilanzsumme hat sich zum 31.12.2022 um 4,3 Mio. EUR oder 1,0 % erhöht. In den vergangenen drei Jahren ist die Bilanzsumme damit um mehr als 53,5 Mio. EUR bzw. 14,8 % gewachsen.

Kreditgeschäft
Wir konnten eine erfreuliche Zunahme im Kundenkreditgeschäft erreichen. Die bilanziellen Kundenforderungen sind gegenüber dem Vorjahr um starke 10,8 Mio. EUR gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 6,8 %.

Wertpapieranlagen
Die Anlagen in Wertpapieren und Investmentfonds verringerten sich um 12,6 Mio. EUR oder 14,9 % auf 72,0 Mio. EUR. In Anbetracht des rasant gestiegenen Zinsniveaus waren marktzinsinduzierte Wertkorrekturen auf die Anlagen erforderlich. Die Bonität der Wertpapieranlagen ist weiterhin gut.

Einlagen-Entwicklung
Die bilanziellen Kundeneinlagen haben sich gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich erhöht. Sie stiegen um 9,8 Mio. EUR auf einen Rekordwert von 346,3 Mio. EUR. Ihr relativer Anteil an der Bilanzsumme beträgt 83,4 %.
Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den täglich fälligen Geldern unserer Privat- und Firmenkunden (+12,1 Mio. EUR). Der Bestand an Spareinlagen ist um 2,6 Mio. EUR gesunken. Ein wesentlicher Teil der Kundenanlagen ist bei unseren Partnern der genossenschaftlichen

FinanzGruppe in Form von Wertpapierdepots, Versicherungsrückkaufswerten, Fondsanlagekonten und Bausparguthaben angelegt. Inklusive dieser Anlageformen betreuten wir damit ein Kundenanlagevolumen von insgesamt ca. 571,6 Mio. EUR.

Vermögenslage
Die Gesamtkapitalquote beträgt per Jahresende 20,7 %. Die gesetzlichen Anforderungen wurden im Geschäftsjahr 2022 stets gut eingehalten. Die Eigenkapitalstruktur ist geprägt von Geschäftsguthaben der Mitglieder und erwirtschafteten Rücklagen.

Ertragslage
Das Zinsergebnis ist 2022 von 6,8 auf 7,0 Mio. EUR erstmals seit Jahren wieder gestiegen.
Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen das steigende Zinsniveau mit damit verbundenen höheren Zinserträgen aus Eigenanlagen sowie, einhergehend mit einem höheren Volumen, dem Kreditgeschäft.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung konnte gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio. EUR gesteigert werden. Aufgrund der Einschränkungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie sowie der Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.

Andererseits führte der rapide Zinsanstieg jedoch auch zu gegenläufigen Effekten: Der Zinsanstieg belastet die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung durch die marktpreisinduzierten - temporären – Wertkorrekturen der Eigenanlagen. Auch dort, wo das Handelsgesetzbuch Wahlrechte einräumt, hat die Bank alle Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Das entspricht der konservativen Philosophie der Bank.

Unter Berücksichtigung aller Sondereffekte und anderer Ergebnispositionen wird der Jahresüberschuss mit 243 TEUR ausgewiesen.

Ein reges Treiben auf der Vertreterversammung 2023 - Die Vertreter und die Gäste werden willkommen geheißen. (Foto: Volksbank Nordharz eG)