Goslar, 27. Mai 2020
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht – im Einklang mit der Europäischen Zentralbank – angesichts der Covid-19-Pandemie und der daraus entstehenden tiefen Rezession die Notwendigkeit, dass die Banken bis Oktober 2020 keine Dividende an ihre Aktionäre ausschütten.
Nutznießer der Dividenden von Genossenschaftsbanken sind allerdings nicht Aktionäre, sondern ihre Mitglieder. Die mehr als 13 Tausend Mitglieder der Volksbank Nordharz eG sind Privatkunden oder stammen aus dem Mittelstand, sie sind in aller Regel im Geschäftsgebiet der Bank ansässig. Die Förderung des Wirtschaftens ihrer Mitglieder ist prägender Teil der Arbeit jeder Genossenschaftsbank. Die Auszahlung der jährlichen Dividende kommt also direkt den Menschen in der Region zugute.
Die Volksbank Nordharz wäre aufgrund ihres Jahresergebnisses 2019 und der Eigenkapitalausstattung in der Lage, eine angemessene Dividende zeitnah auszuschütten. Dennoch wird sie der Vorgabe der BaFin folgen und die Entscheidung über die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auf die Zeit ab Oktober 2020 verschieben. Aus diesem Grund wird auch die Vertreterversammlung der Bank auf das 4. Quartal 2020 verschoben. „Eine entsprechende Information an die Vertreterinnen und Vertreter wurde per Post versendet“, erklärt Bankvorstand Hans-Dieter Reichelt. „Wir hoffen, dass wir ab Oktober doch noch eine Dividendenausschüttung in der Vertreterversammlung beschließen können.“
Die Volksbank Nordharz hat das Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossen und sich trotz der unverändert schwierigen Rahmenbedingungen zufriedenstellend entwickelt:
Bilanzsumme 2019
In einem Umfeld immer stärkerer Regulierung und niedrigen Zinsen ist es uns gelungen, in unserem Kerngeschäft erfolgreich zu bleiben und eine Bilanz 2019 zu erzielen, mit der wir zufrieden sein können. Im Verlauf des vergangenen Jahres ist die Volksbank Nordharz erneut gewachsen. 2019 beträgt die Bilanzsumme nun 361,4 Millionen Euro, das sind 4,1 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.
Einlagen-Entwicklung
Zum Stichtag 31. Dezember haben uns die Kunden Einlagen in Höhe von 290,0 Millionen Euro anvertraut, das ist eine Steigerung von 1,6 %. Darunter verstehen wir sämtliche Kundenguthaben auf Giro-, Spar- und Festgeldkonten. Dabei nimmt der Trend hin zu den täglich fälligen Einlagen weiter zu. Die Anleger vermeiden langfristige Geldanlagen und bevorzugen liquide Anlageformen. Dies ist vor allem auf das weiterhin äußerst niedrige Zinsniveau zurückzuführen. Sicherheit und Verfügbarkeit haben immer noch hohe Priorität.
Die Spareinlagen nahmen insgesamt um 1,3 Millionen Euro oder 1,2 % zu.
Ausleihen an Kunden
Kredite an Unternehmen und Privatpersonen hier in der Region zu vergeben, gehört bekanntlich zum Kern unseres genossenschaftlichen Auftrags. Deshalb ist diese Position nach wie vor die größte und bedeutendste der Aktivseite.
Zum Stichtag 31. Dezember erreichten unsere Ausleihungen an Kunden einen Stand von 146,6 Millionen Euro.
Eigenmittel/ Solvabilität
eine solide Eigenkapitalausstattung ist nicht nur außerordentlich wichtig zur Erfüllung der europäischen Eigenkapitalanforderungen und Grundlage für Vertrauen in unsere Bank, sondern auch zwingende Voraussetzung für künftiges Wachstum, insbesondere im Kreditgeschäft. Umso mehr freuen wir uns, dass wir im vergangenen Geschäftsjahr das Eigenkapital wiederum spürbar aufstocken konnten. Das Kernkapital wuchs um 4,4 % auf nunmehr 39,6 Millionen Euro und macht damit 11,0 % der Bilanzsumme aus.
Ertragslage
Unsere Einlagen wachsen, und auch unser Geschäft mit unseren Partnerinstituten innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe hat sich grundsätzlich positiv entwickelt. Das zeigt uns, dass unsere Kundinnen und Kunden zufrieden sind.
Grundsätzlich wirkt sich eine solche erfreuliche Entwicklung auch positiv auf die Erträge einer Regionalbank aus. Leider wird dieses Bild jedoch durch die anhaltende Schwäche unserer Zinserträge beeinträchtigt. Unser Zinsüberschuss beträgt 7,3 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug er 8,0 Millionen Euro. Die Ursache für den Rückgang ist die weiter anhaltende Niedrigzinsphase. Das Provisionsergebnis, das wir aus dem Zahlungsverkehr, dem Wertpapierhandel und der Vermittlung von Finanzprodukten und -dienstleistungen erzielt haben, beträgt 3,7 Millionen Euro und liegt damit um 7,8 % über dem Vorjahresniveau.
Die Erträge, um Kosten, Steuerzahlungen im Umfang von 0,9 Million Euro und um die Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken, ergeben einen Jahresüberschuss in Höhe von 502 Tausend Euro. Damit liegt der Jahresüberschuss auf dem Niveau des Vorjahres.